Das Lagern von Weinen ist aus der Mode gekommen. Alte Weine gibt es nur selten zu kaufen. Ein Plädoyer für den Weinkeller. Und ein paar Fundstücke aus dem Netz.Ende November werden europaweit fast alle Jungweine unters Volk gebracht, vor allem der weinähnliche Beaujolais-Nouveau. Mit wenigen (dann aber mitunter extrem interessanten) Ausnahmen sind diese Flaschen zu vergessen. In einem Keller haben solche Weine jedenfalls nichts verloren, denn der macht sie auch nicht besser. Womit wir beim Thema wären, die in Vergessenheit geratene Lagerung von Weinen. Eine Tradition, die früher gang und gäbe war.
Als Wein Mitte der 1990er-Jahre zum Lifestylegetränk mutierte, fielen alle bislang bekannten Regeln für seine Aufbewahrung. Moderne Kellertechnik macht Wein zum berechenbaren Genussmittel. Junge, eigentlich zur Lagerung geeignete Weine werden seither mit Chemie und Physik schnell trinkbar gemacht; der Jahrgangsunterschied auf ein Minimum reduziert. Ein Galestro von Antinori schmeckt immer gleich. Der teure Rotwein Tignanello aus gleichem Hause eigentlich auch. Richtig große Schwankungen – wie noch vor zwanzig Jahren üblich – sind nicht mehr auszumachen. Das gibt den Konsumenten zwar eine gewisse Sicherheit, macht einen aufmerksamen Umgang mit dem Getränk jedoch obsolet.
Weinletter
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