Frau Doktor macht Pinot Noir

Frau Doktor macht Pinot Noir

Das wichtigste in Kürze

In einem Weinpaket des Captain steckt ein eleganter Roter, den die Ehefrau von Winzer Dirk Brenneisen macht. Eigentlich ist sie Kinderchirurgin.Die Trauben dieses stillen und delikaten Burgunder-Rotweins, die mitsamt ihren Stielen 4 Wochen auf der Maische vergoren und danach für 15 Monate ins neue Barrique wanderten, wurden von Dirks Ehefrau Ronja mit den nackten Füßen gestampft. Obwohl Ronja in ihrem Hauptberuf als Kinderchirurgin im Krankenhaus zu Lörrach kleine Menschen repariert.

Dr. med. Ronja Herr ist also Amateur-Weinmacherin an ihres Mannes Seite und trägt die Verantwortung über eine kleine Parzelle des Weinguts Brenneisen in Efringen-Kirchen, einer schöne Ecke des insgesamt schönen Markgräflerlandes. Das heißt: Bodenbearbeitung, Rebschnitt, Binden, Düngen, Laubarbeiten, Reberziehung, Schädlings- und Pilzbekämpfung bis hin zur Weinlese.


Da steht sie also nach Dienstschluss im OP im Weinberg unter freiem Himmel mit der Rebschere in der Hand (die dir mit einem falschen Handgriff in nullkommanix deinen Finger abknipst) und legt los, damit du dir diesen entrückten Trank durch die Kehle rinnen lassen kannst. Ronja zum Captain: Das ist der schönste Ausgleich zu meiner Arbeit.

Weintest

Pinot Noir HerrReos

Und so schmeckt dieser ärztlich verschriebene Pinot Noir HerrReos: Durchsichtiges Dunkelrot mit orangen Reflexen. In der Nase dichte Noten von reifen Himbeeren und Kirschen. Dann ganz zart Vanille, kalte Holzkohle und frisches Fleisch. Im Mund saftig, sanft und glockenklar. Herrliche Säure-Frucht-Gerbstoff-Balance. Nichts trumpft auf, alles schaukelt im perfekten Gleichgewicht durch den Mundraum hin und her. Ich schmecke Kirsche, Blutorange, einen Hauch Kakaopulver und spüre Druck. Viel Druck, der diesem ansonsten leichten Wein (13% Vol.) einen bemerkenswerten Auftritt verschafft. Am Gaumen zarte Extraktsüße, was den Gesamteindruck von Tiefe und Erhabenheit deutlich verstärkt. Ein großartiger und dabei stiller Wein, der nicht wenig kostet, aber für seine Qualität trotzdem billig ist.


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Weinletter

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Jetzt aber zum Thema Klimakiller Rosé. Matthias Bougreau ist Önologe am Centre du Rosé (gehört zum Institute Français de la Vigne et du Vin) in der Provence und bringt Ernst in das Spaßprodukt Rosé. Das ist sein → Facebook-Profil.


90% der provencalischen Weine sind rosafarben. Matthias sagt, die Tendenz zu extrem blassen Roséweinen aus industrieller Produktion ist ein großes ökologisches Problem, denn die Herstellung benötigt permanente Kühlung über viele Monate, bis der Wein abgefüllt ist. Zitat: Das ist ungesund. Wir können kein Produkt haben, das die Umwelt respektiert, wenn es sechs Monate lang bei vier Grad Celsius aufbewahrt wird.


Die Mehrzahl der Roséweine stammt aus maschineller Lese. Das bricht die Trauben auf, die sofort anfangen zu oxidieren und zu mazerieren. [Mazeration ist die Gewinnung von Extrakten durch Ziehenlassen von Pflanzenteilen in Flüssigkeiten wie Alkohol, Öl oder Wasser.]


Je mehr Mazeration stattfindet, desto massiver muss die Farbe korrigiert werden, die aus den roten Traubenschalen in den Most gerät, wenn man elegant wirkenden Rosé erzeugen will. Deshalb werden vor und nach der Gärung aggressive Schönungsmittel zum Farbmanagement eingesetzt.


Die Farbpigmente von Wein stecken in Polyphenolen. Diese Verbindungen helfen auch, ihn vor Oxidation zu schützen. Je massiver diese Polyphenole durch Kaltklärung, Schönung und Filtration aus einem Wein entfernt werden, desto anfälliger wird er für Oxidation. Er benötigt dann mehr Zusätze – normalerweise Schwefel, aber auch Ascorbinsäure (Vitamin C) und bestimmte Hefen.


Das klingt alles nicht gut. Noch schlimmer aus ökologischer Sicht ist jedoch die Kühlung, die erforderlich ist, um sehr helle Rosés in warmen Regionen herzustellen. Die meisten Winzer nutzen die Temperaturkontrolle für verschiedene Weinstile: zur Klärung der Moste, zur Vermeidung von Oxidation und zur Sicherstellung einer bestimmten Gärdynamik. Blasser Rosé aus warmen Regionen erfordert aber viel mehr Kühlung während der gesamten Herstellung als jeder andere Weintyp.

Überschrift H3

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