Lenhardt: Wer hat Angst vor Süßwein?

Lenhardt: Wer hat Angst vor Süßwein?

Das wichtigste in Kürze

Der Captain trinkt süß-sauren Moselaner und freut sich über diese weltweit einmalige Köstlichkeit aus Deutschland , die zu Hause angeblich wenig zählt. Aber stimmt das wirklich?

Siehe unten: was für ein Bild! Die Familie Lenhardt steht im Hang über der Mosel und holt die Trauben rein.

Der Captain war schon mal dort, also unten im Tal, und sah vom schicken Verkostungsraum der Lenhardts rauf zu diesem Stück Moselland. Das Schöne im Weinjournalismus ist ja, dass man den Winzern beim Arbeiten zusehen und hie und da ein Schlückchen nehmen kann. Glaubst du.

Dann komm mal mit zu so einer Reise. Hab ich mit jemandem gemacht. Die Person gab bereits am ersten Abend auf.

Üblicherweise dauert so ein Trip drei bis fünf Tage und ist ganz schön anstrengend, sowohl organisch als auch geistig. So viele Weine müssen probiert und beschrieben werden. Im Durchschnitt 50 bis 60 pro Tag. So viele Sinneseindrücke aufgenommen und dokumentiert, so viele Fragen gestellt und die Antworten konzentriert verarbeitet werden.

Apropos konzentriert: Wie stehst du zu Süßwein? Man liest ja immer wieder: Süßwein ist out. Keiner trinkt Süßwein. Süßwein ist Omazeug. Aber warum macht dann fast jeder Moselwinzer mindestens einen Süßwein? Saufen die alles selber weg?


Winzerin Eva Lenhardt zum Captain: Finessenreicher Süßwein verkauft immer noch gut, auch bei den Jungen, und die Mosel steht dafür. Da sind wir weltweit führend.

Weintest

Mehringer Blattenberg Riesling Spätlese

Ist die Geschichte von der Süßweinkrise nur ein Mythos? Herbeigeschrieben von Kollegen, die gerne auch mal eine spannende Überschrift hätten, aber auf keine gute Idee kommen? Ich war bei den Lenhardts und habe mich durchprobiert. Und blieb an einem Süßwein hängen, der so wunderbar frisch und schmelzig ist, wie das nur deutsche Süßweine hinbekommen. It’s the acid stupid! Die Säure macht’s. Und natürlich die Gabe, Süße und Säure so einzustellen, dass auf der Zunge dann dieses kleine Ionen-Gewitter stattfindet, das wir Geschmack nennen und die Sinne wie eine Flipperkugel zwischen süß, sauer und manchmal auch salzig hin- und herschnalzen lässt. Und so schmeckt der → Mehringer Blattenberg Riesling Spätlese von Lenhardt:

Im Glas helles Gelb. In der Nase kalter Rauch, Grapefruitschale, kalte Gurkensuppe, Bienenwachs. Im Mund ganz dezente Öligkeit, schmelzige Süße und feinwürzige Bitternoten. Ich schmecke gelben Apfel, helle Rosinen, vollreife Saftorange, etwas Litschi, Aprikosenjam, Mandelgebäck. Plätschert wie Wasser den Gaumen hinab, so süffig und hellfruchtig schmeckt diese Spätlese mit ihren braven 9% Vol. Alkohol. Im Abgang Honigwabe. Für Zahlenfreaks: Dieser Wein hat einen Restzuckerwert von 84 Gramm pro Liter bei 6,4 Gramm Säure.

Weinletter

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Die Lenhardts hätten fast aufgegeben, nachdem die Ehe der Eltern zerbrochen war, Vater den Hof verließ und Mutter nur noch Trauben verkaufte. Dann kamen Eva und ihr Bruder Christian und sagten nach dem Weinbaustudium: Wir machen es. Das war 2017. Bereits nach einem Jahren bringen die beiden Weine ins Glas, die dort wie eine Eins stehen und die Verkoster überzeugen. Nicht nur den Captain. Diese Süßweindelikatesse ist der rauchig-frische Höhepunkt der Kollektion, findet der Captain, und empfiehlt ruhigen Herzens diesen Wein zu bunkern. Hält sich übrigens auch geöffnet im Kühlschrank über Wochen.

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